Die FFS hat ihren Ursprung in der Forschung. Das seit 1979, der Gründung des Forschungs- und Planungsinstituts. Damals ging es um die Entwicklung einer Kinderspielplatzkonzeption für den öffentlichen Raum, welche auf Grund einer einseitigen Spielgerätemöblierung überfällig war. Untersuchungsgegenstand waren alle öffentlichen Kinderspielplätze im Landkreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg). Begleitet wurde die Untersuchung im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg von Prof. Dr. Manfred Tripps (verstorben 2010), der bis zu seinem Tode auch Ziehvater der FFS war.
Das Ergebnis der wissenschaftlichen Arbeit für eine neue, andere Spielplatzkonzeption ist heute unter dem Überbegriff „Naturnah / Naturverbunden“ sowohl in Kindertagesstätten als auch in abgeschwächter Form im öffentlichen Raum nicht mehr wegzudenken. Auf Grund von Evaluationen an umgesetzten Projekten und der Weiterentwicklung der FFS-Konzeption, setzte die FFS fachübergreifend nun auch Maßstäbe, welche den generationsübergreifenden Ansatz und vor allem Schulhöfe im Blick hatten. Dabei lag der Schwerpunkt bei lernfördernden Freiraumkonzeptionen, welche neben pädagogisch ausgerichteten Fragestellungen vor allem auch entwicklungspsychologische und neurowissenschaftliche Erkenntnisse einbezog. Daraus entstand das bundesweit bekannt gewordene Innovationskonzept „Schulhof als Forscherhof“. Zu diesem Thema lehren wir an der Universität Köln (Humanwissenschaftliche Fakultät) mit dem Thema „Räume bilden“. Weiter an der Universität Geisenheim zum Thema „Pädagogik trifft Landschaftsarchitektur“. Aktuell werden im Lahn-Dill-Kreis (Hessen), unterstützt über den dortigen Landrat Schuster und Frau Kerstin Weber, Leiterin Bauabteilung Schulen, alle 95 Schulen in diese Richtung untersucht, Fortbildungen für die pädagogischen Mitarbeiter angeboten und Anhand von Planungsmodulen die dortigen Schulhöfe überplant. Das jeweils durch aktive Beteiligung der Schulgemeinschaften. Vorgeschaltet für das lernfördernde Schulhofkonzept, war eine Feldforschung (2019 – Mitte 2022), die sich bundesweit angelegt, mit Schulhöfen aller Schularten beschäftigte. Dabei wurde festgestellt, dass die Mehrheit der bundesdeutschen Schulhöfe zu über 85 Prozent durch Asphalt- bzw. Betonflächen, ohne nennenswertes sinnlich anregendes Grün und strukturarm gekennzeichnet sind.
Die daraus resultierenden Forschungsvorhaben zum „Schulhof als Forscherhof (SaF)“ wurden neben lernfördernden Aspekten auch multicodiert betrachtet und die Themen der Biodiversität und Klimawandel integriert. Somit auch die inzwischen bedeutsam gewordenen ökologische Themen und städteplanerische Herausforderungen in das Planungskonzept eingearbeitet. Mehrere Bundes- und Landesministerien haben sich zu diesem Innovationskonzept inzwischen schriftlich geäußert und sehen im Schulhof als Forscherhof eine große Chance, Schule darüber neu definieren zu können. Aktuell gibt es beim Team der FFS mehrere Broschüren und Anfang 2023 zudem ein Fachbuch, das fachübergreifend Hinweise gibt, wie sich Schulhöfe als größte pädagogische Freiräume von Schulen verändern können. Das zudem, wie selbstbildendes Lernen lebensprägende Wirkungen durch naturnahe / naturverbundene Schulhöfe auslösen kann. Jeweils belegt über Erkenntnisse der modernen Hirnforschung, aber auch der psychologischen Lernforschung.